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Quelle: a.a.a.p. Gruppe Internationaler Kommunisten (Holland) : p.i.k.: Pressedienst der Internationalen Kommunisten-Holland, 1928-1933. – Transkribiert und herausgegeben für Rätekommunismus ; Mitarbeit von der Association Archives Antonie Pannekoek; €15,80. |
Der Kampf gegen die Gewerkschaften in EnglandQuelle: Pressedienst der g.i.k., Nr. 7 vom 6. Januar 1929 (i.i.s.g. ); Transkribiert und herausgegeben für Rätekommunismus ; Mitarbeit von der Association Archives Antonie Pannekoek. The Commune, Organ der antiparlamentären Kommunisten in Glasgow, enthält einen Leitartikel, der die Arbeiter aufruft, die kapitalistische Gewerkschaftsfront zu durchbrechen zur Schaffung einer selbstständigen Klassenbewegung. Dabei grenzen die Glasgower sich gegenüber den politischen Gruppierungen ab und zeigen damit zugleich, dass auch die englische Arbeiterbewegung sich gründlich erneuern muss. Von der anarchistischen Bewegung wird gesagt, dass diese von 1907-1914 die Antiparlamentarier des Glasgower Typs erbittert bekämpft hat. Dies, weil die Anarchisten zwar politisch antiparlamentarisch eingestellt waren, aber als 100%-Gewerkschaftler das Opfer des ökonomischen Parlamentarismus wurden. Der Weltkrieg vernichtete schließlich diese Bewegung, weil die Anarchisten zum guten Teil mit „ihrer“ Bourgeoisie die kapitalistische „Demokratie“ gegen die „Hunnen“ verteidigten. The Commune zeigt weiter, wie die k.p.e. durch den „Leninismus“ zu einer gewöhnlichen sozialdemokratischen Partei wurde, welche in alter, bewährter Taktik des Verrats sich ständig mit den sog. „linken“ Gewerkschaftlern verband. Sie half damit einer Menge Strebern in den Sattel und verhinderte eine wirkliche Machtformung der Arbeiterklasse. The Commune ruft nun auf zur Bildung einer mächtigen Klassenfront mit folgendem Programm: 1) „Die Antiparlamentarier haben keine anderen Ziele als die der Arbeiterklasse. Das Ziel des Antiparlamentarismus ist nur und allein die Befreiung der Arbeiterklasse; die Eroberung von Brot und Freiheit; die Ersetzung der Eigentumsgesellschaft durch die der Bedarfswirtschaft; proletarische und industrielle Demokratie.“ 2) (Hier wird festgestellt, dass der Parlamentarismus die Souveränität der Arbeit nicht anerkennt und dass es sich nur handeln kann um „alle Macht an die Arbeiter“.) 3) „Die Souveränität der Arbeit bedeutet nicht die Diktatur der Antiparlamentarier. Sie sind nicht die Arbeiterklasse, sondern nur ein Teil davon. Darum suchen sie keine Macht für sich selbst zu sichern, aber sie glauben, dass die Arbeiterklasse nur in einem antiparlamentarisch – politischen Kampf befreit werden kann. Während sie ihre eigene Propaganda gegen den Parlamentarismus fortsetzen, versuchen sie einen Ausschuss zu schaffen, unabhängig von politischen Gruppierungen und Industrien, welcher alle Gruppen der Arbeiterklasse zusammenschließen soll zu einem kräftigen sozialen und industriellen Kampf für die Souveränität der Arbeit.“ 4) „Die Gewerkschaften und Arbeiterparteien haben die Souveränität des Kapitalismus akzeptiert und ihre Treue gegenüber Monarchie und Imperialismus erklärt. Im Gefolge dieses imperialistischen Reformismus haben die Gewerkschafts- und Parteiinstanzen in vielen Städten ganze Ortsgruppen und kommunistische Gruppen ausgeschlossen. Die Antiparlamentarier drängen darauf, dass alle diese ausgeschlossenen Gruppen als solche verschwinden und dass sie, ungeachtet von welcher Partei, örtliche Ausschüsse gegenüber den alten Gewerkschafts- und Parteiinstanzen gründen, um für die Souveränität der Arbeit zu kämpfen. Die Arbeiter müssen aufgerufen werden, Betriebs- und Arbeitslosenorganisationen zu bilden und Abgeordnete zu diesem Ausschuss zu entsenden; desgleichen alle Gruppen, welche denken, dass sie das Prinzip der Souveränität der Arbeit akzeptieren können. Diese Ausschüsse müssen jede Woche eine Sitzung abhalten, jede Woche Bericht erstatten und jede Phase des Kampfes der Arbeit, wie dieser sich in ihrem Bezirk entwickelt, beobachten.“ „Nur der Arbeiter ist König!“ „Nur die Arbeit ist Souverän!“ „Alle Macht an die Arbeiterklasse!“ Wir können es nur begrüßen, dass The Commune versucht, eine neue Front gegen die Mac Donald‘s, Weathly‘s, Cook‘s, Ben Filet‘s usw. zu schaffen, doch große Hoffnungen haben wir nicht. Mögen auch linke Gruppen aus der offiziellen Labourbewegung herausgedrängt sein, so sind sie damit noch nicht ideologisch reif für die Politik des Selbsthandelns der Massen. Sie denken noch gar nicht an die Vernichtung der Gewerkschaften als solche, m.a.W.: Sie sind noch weit entfernt davon, Demokratie und Parlamentarismus überwunden zu haben. Bemerkenswert ist noch, dass hier versucht wird, die spezifisch englische Erscheinung des Labour-Organisationsprinzips in der neuen Bewegung beizubehalten. Politische Parteien mit differenten Leitsätzen, Gewerkschaften und „kulturelle“ Organisationen finden ihre Zusammenfassung in der allgemeinen „Labourpartei“ als „Dachgesellschaft“, wodurch eine Front nach außen entsteht. Compiled by Vico, 20 August 2021 |
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