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Antonie Pannekoek Archives


Kommunistischer Rätebund (Leipzig, 1923-1929)


de | Der Kommunistischer Rätebund war eine lokale Abspaltung von der k.a.i. (Essen-Tendenz) mit Schwerpunkt in Leipzig und bestand offenbar bis 1929; bekannte Mitglieder: Ernst Joël (1893-1929) und Otto Terpe.

en | The Kommunistischer Rätebund (Council Communist Union) was a local split-off of the k.a.i. (Essen-Tendency), mainly in Leipzig, and which would have survived until 1929; known members: Ernst Joël (1893-1929) and Otto Terpe.


Die Perspektive, 1923-1924

Die Perspektive : Kampforgan der Union revolutionärer Betriebs-Organisationen (proletarische Klassen-Organisation). – Leipzig, 1923-1924.


Die Epoche, 1923-1924

Die Epoche : Kampforgan des Kommunistischen Rätebundes. – Leipzig, 1923–1924


Fluglätter, 1924

 Fluglätter – Leipzig : Allgemeine Arbeiter-Union : Kommunistischer-Ratebund, 1924

  • Der kleinbürgerliche Heerbaan der Bourgeoisie. – 1 S. [Genosse Otto Terpe spricht über Der Bundestag des Baugewerksbundes in Hamburg im Lichte des revolutionären Marxismus]
  • Bauproletarier! Erhebt Euch zur geschichtlichen Anklage des proletariermordenden Sozialreformismus! – 2 S. – [Zwei Exemplaren]
  • Sozialdemokratische Leimruten und proletarische Gimpel. – 1 S.
  • Im Kampfe um das proletarische Klassenprinzip – 2 S. / Kommunistischer Rätebund : Union revolutionärer Betriebsorganisationen (proletarische Klassenorganisation)

Quelle: i.i.s.g. , Amsterdam; Pierre Ramus Papers  (Rudolf Grossmann), Map 379-380


Klärungsschriften, 1925

 Klärungsschriften. – Kommunistischer Rätebund (Proletarische Klassenorganisation). – Leipzig, 1925

  • Die Prinzipien der proletarischen Klassenorganisation. – Nr. 1, 1. Januari 1925 – 2 S.
  • Nach 78 Jahren. – Nr. 5, 1925 – 2. S.
  • Wie verständigt und organisiert sich das Proletariat als Klasse? – Nr. 6, 1925 – 2. S.

Quelle: i.i.s.g. , Amsterdam; Pierre Ramus Papers  (Rudolf Grossmann), Map 379-380


Rundschreiben der Reichskommissar für Überwachung der öffentlichen Ordnung über „Proletarische Klassenorganisation“ (Kommunistischer Rätebund, Leipzig, 1925)

Quelle: Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde , R 1507/1100
(alt: Reichskommissar für Überwachung der öffentlichen Ordnung. Akten betreff[end] Freie Arbeiter Union F.A.U. vom Mai 1921 bis Juni 1927 XIV B 3)

Danke an die Hersteller von: Archiv Karl Roche  und: Barrikade 


Blatt 267:

Z.d.A. XIV – B – 3.

R.Ko. 8011/25. II.

15. September 1925.

a) An das Sächsische Ministerium des Innern, Dresden,
b) an die Polizeibehörde Hamburg.

Betr.: Proletarische Klassenorganisation.

In der Anlage übersende ich ein mir von einer Nachrichtenstelle in Abschrift zugegangenes Schreiben der »Proletarischen Klassenorganisation« zur gef[ä]l[igen]. Kenntnisnahme. Dem Inhalt des Schreibens nach dürfte die hier bisher noch nicht bekannt gewordene Vereinigung anarchistisch oder syndikalistisch eingestellt sein.

Der in des Schreiben erwähnte »Block der Antiautoritären« ist seit längerem bekannt. Einem hier vorliegenden vertraulichen Bericht der Nachrichtenstelle 1 vom April d[iesen] J[ahre]s ist zu entnehmen, dass anscheinend in den ersten Monaten d[iesen] J[ahre]s die linksradikalen Organisationen Deutschlands ausserhalb der k.p.d., vor allem die Syndikalisten (f.a.u.d.), die k.a.p.d. und die Arbeiter-Unionen die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft, des »Antiautoritären Blocks«, in Angriff genommen haben. Als Tätigkeit dieser Körperschaft ist vorgesehen die Herausgabe gemeinsamer Flugblätter, die Veranstaltung gemeinsamer öffentlicher Versammlungen, die Gründung eines gemeinsamen Blattes »Der Antiautoritär«. Der Block würde nach Angaben aus den Kreisen der k.a.p.d. etwa 800 000 Mitglieder umfassen, eine Zahl, die bei dem wirklichen Bestand der zu diesem Bunde zusammentretenden Organisationen als ausserordentlich hoch gegriffen bezeichnet werden muss. Ob die Bildung des »Antiautoritären Blocks« tatsächlich durchgeführt worden ist, ist nicht bekannt geworden.

Ich bitte um gef[ä]l[ige]. Mitteilung, falls dort über die »Proletarische Klassenorganisation« Positives festgestellt werden sollte.

I[n] V[ertretung]
gez[eichnet]. Mühleisen


Bl. 268:

Abschrift.

Den 7. Juli 1925.

Klassengenossen!

In dem Klassenschreiben von 23. 4. [19]25 gaben wir Euch Kenntnis von dem letzten Reinigungsprozess, den die P.Kv. zur Ausscheidung der politischen Träger der bürgerlichen Ehe- und Familienorganisation durchlief. Die Gruppe Leipzig hat diesen Reinigungskampf zuerst vollendet und damit die am 11. 4. [19]25 durch klassenfremde Bindungen gescheiterten Organisationsaufgaben ihrer Verwirklichung zugeführt. Am 3. 5. [19]25 siedelte aus der Gruppe Leipzig ein Genosse nach Berlin u. um 30. 5. [19]25 ein weiterer Genosse nach Hamburg zum Aufbau der P.K.[=Proletarische Klassenorganisation] über. Der letztere Genosse hat mit klarem Bewusstsein eine Eheorganisation aufgegeben, um der P.K. zu dienen. Nach Essen steht ein weiterer Genosse der Gruppe Leipzig zur Uebersiedlung bereit. Theorie und Praxis treten damit in geschichtliche Erscheinung u[nd]. mahnen alle Mitglieder der P.K. die letzten ideellen und organisatorischen Verbindungen an bürgerliche Existenz, Heimat und Vaterland zu zerstören. Wir gewinnen in Berlin festen Fuss u[nd]. die ersten Nachrichten aus Hamburg besagen bereits, dass auch dort die Saat der P.K. aufgehen u. wachsen wird. Der Block der »Antiautoritären« findet sich dort bereits im Sarge der Geschichte u[nd]. rätselratet, ob Verbrennen oder Vorsenken in eine Jauchegrube dem Eintritt in den »ewigen Frieden« anzuempfehlen wäre.

Die Aufgabe des bisherigen Tätigkeitsfeldes u. die Fundamentierung in wenig beackerten Klassenboden hatte für die betr[effenden]. Genossen mancherlei Schwierigkeiten. Unter bürgerlichen Druckverhältnissen reifen die Erfahrungen u. damit auch die politischen Träger der P.K. für die Aufgaben,die wir in allen Ländern durchzuführen haben. Wir haben den Ausbau der P.K. nach genügender Erstarkung der Stützpunkte in Deutschland ebenso wie in England und Nordamerika ins Auge zu fassen. Die freiwerdenden Genossen haben sich deshalb rechtzeitig in der englischen Sprache durchzuschulen. Es bedarf keiner weiteren Erläuterung darüber, dass diese proletarische Klassentätigkeit unmöglich ist unter einer Mitgliedschaft,die alle produktions- und klassenfremden Hemmungen u. Verpflichtungen abgeworfen hat, einer Mitgliedsschaft, die kommunistisch denkt, redet u. Handelt.

Der Schriftverkehr unter den Gruppen Leipzig, Berlin u[nd]. Hamburg ist durch die Belastung mit den spezifisch proletarischen Methoden des Organisationsaufbaues auf eine Höhe gelangt, die uns heute schon besagt, dass die Befreiung der Arbeiterklasse auch wirklich das Werk der Arbeiter selbst sein wird. Mit der Ideenhöhe steht parallel die materielle Kraft, sei es in Hilfestellung, Sammellistentätigkeit oder Beitrag zur Klärungsschrift-Ausgabe. Von Essen haben wir noch keine Nachrichten, welche Hilfestellung dem übersiedelnden Genossen in der Wohnungsfrage geboten werden kann. Von Zwickau wissen wir nicht, ob die Gruppe belastet mit Ehe- und Familienorganisationen, die Mitgliedschaft zur P.K. aufgeben u[nd]. als Organisationsgehilfe die Kl[ärungs]Schr[ift] verteilen will. Von Frankfurt a.M., Dresden, Essen u. Lohr haben wir noch keine Nachricht über die Verteilung der Kl.Schr. IV u. die dabei gemachten Erfahrung. K.Schr. V soll bis nächste Woche in Druck gegeben werden u[nd]. da erwarten wir, dass alle Gruppen bis nächste Woche die finanzielle Hilfestellung anbieten, die die Verantwortung jedem Mitglied der P.K. gebietet.

Mit Klassengruss: gez[eichnet]. Sand.

Stempel: Proletarische Klassenorganisation.


Compiled by Vico, 9 March 2018, latest additions 7 February 2023


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